Fast eine Million fliesst in die Kulturförderung Oberaargauer Institutionen. Der gesamte Betrag geht nach Langenthal, die Gemeinden Huttwil und Herzogenbuchsee wehren sich zurecht dagegen.
Kultur ist von Menschen gemacht und Menschen gibt es nicht nur in Langenthal. Langenthaler Kultur wird von vielen Oberaargauer gar nicht konsumiert. Es macht also keinen Sinn nur die Kultur in Langenthal zu fördern. Sonst schickt die Region allen anderen Gemeinden ein negatives Signal. Wohin diese Signale führen können, habe ich kürzlich beim Schulhaus Gassen aufgezeigt. Noch nie hat mein Blog so viele (emotionale) Reaktionen ausgelöst.
Langenthal ist nicht der Oberaargau, der Oberaargau ist nicht Langenthal. Diejenigen, die Langenthal als Zentrum des Oberaargaus nicht anerkennen, sind alles andere als Ausnahmeerscheinungen.
Würde diese Geschichte in Süditalien stattfinden, würde manche/mancher im Oberaargau an Korruption und Mafia denken. Auch im Oberaargau gibt es Mechanismen, die Steuergelder am ursprünglichen Zweck vorbeischleusen. Egal ob diese Mechanismen legal oder illegal sind, eine Diskussion tut not.
Kultur gibt es ohne Menschen nicht und Kulturförderung, die bevorteilt und benachteiligt, ist gefährlich. Weil sie Spannungen auslöst und nur Verlierer herbeiführt.
Eine Debatte über die Ziele der Kulturförderung im Oberaargau ist dringend notwendig und Huttwil und Herzogenbuchsee haben diese Debatte angestossen. Nun ist es an den anderen Gemeinden und der Region diese Einladung anzunehmen.
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