Die Mitte-Parteien bilden eine gemeinsame Liste an den Huttwiler Gemeinderatswahlen. Die Überlegung dahinter ist die Brückenbauerfunktion der Mitte gleich vorzuleben. Der Hintergrund ist eine Zersplitterung in mehreren Parteien, die aus grossen Strömungen in den letzten Jahrzehnten entstanden ist. Michael Hermann hat das in seiner Präsentation erkärt. Sein Buch "Was die Schweiz zusammenhält" beschreibt sehr verständlich, wie es dazu kam.
Auslöser ist Christoph Blocher als er mit der Tradition brach und die SVP neu ausrichtete. Vorher war der soziale Status massgebend für die Parteizugehörigkeit. Neu waren die Inhalte entscheidend. Blocher hat die SVP nach marketingtechnischen Kriterien positioniert und sie damit verständlicher und fassbarer gemacht. Damit veränderte sich die SVP von einer mitte-rechts zu einer rechtskonservativen Partei. Nicht alle Parteimitglieder trugen dies mit, daraus entstand die BDP.
Die FDP nutzte den neuen Freiraum, der rechts entstand und wandelte sich in eine wirtschaftsliberale Rechtspartei um, positionierte sich als auch nach Inhalten. Der Rechtsrutsch der FDP und der konservative Rutsch der SVP lösten eine Gegenreaktion bei der SP und den Grünen aus, die weiter nach links drängten, um ein Gegengewicht zu bilden.
Es entstand ein Loch zwischen den rechten Flügel der SP und der Grünen und dem linken Flügel der FDP. Dieses Loch wurde durch die Grünliberalen gefüllt. Von der alten Mitte geblieben sind die beiden Volksparteien, die aufgrund von Werten entstanden waren: die CVP und die EVP. Sie leiden unter der Erosion der christlichen Werte in unserem Alltag.
Die EVP spielt in der lokalen Politik seit einiger Zeit keine Rolle mehr, die CVP spielte nie eine Rolle. Die CVP beteiligt sich an der Vereinten Mitte in Huttwil, weil nun auch bei ihr eine Neupositionierung ansteht, die wahrscheinlich zu einer Fusion mit der BDP führen wird.
Mit der gemeinsamen Liste senden die Mitteparteien ein klares Signal: die besten Lösungen entstehen durch Zusammenarbeit und dafür braucht es die Mitte als Brückenbauerin. Sie heben damit hervor, dass es nicht um Partikularinteresse, sondern um das Wohl der Gemeinschaft geht.
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