Ihre Geschichte ist eng mit der Geschichte der Schweiz verflochten und doch hat sie nichts mit der modernen Schweiz zu tun. Nein, die Rede ist nicht von Heidi. Es geht um eine intelligente und mutige Frau, die von ihren Eltern nach Traditionen aufgezogen wurde, die schon überholt waren, als sie geboren wurde. In der Logik dieser Traditionen kämpfte sie gegen Windmühlen, während sich die Welt um sie herum veränderte.
Menschen und Parteien, die vorgaukeln, dass sie die Traditionen wahren und ihre Mitbürger vor einem unliebsamen Wandel schützen, gibt es noch heute. Sie schüren Ängste, setzen das Fremde mit Gefahr gleich. Sie bieten simple Lösungen zu komplexen Problemen an und verschweigen, dass sie damit gar nichts lösen. Mit Lösungen von gestern löst man weder die heutigen Probleme noch die zukünftigen. Dieses Verhalten ist gefährlich, denn sie wiegen Menschen in eine falsche Sicherheit. Das Erwachen wird umso böser sein, wenn sie merken, dass es doch ganz anders ist.
Zita de Bourbon-Parma wurde 1892 geboren. Ihr Vater war der letzte Herzog von Parma, ein Herzogtum, das 1860 bei dem Risorgimento, der Wiedererstehung Italiens, aufgelöst wurde. Immer wenn es brenzlig wurde oder die Familie unerwünscht war, floh sie in die Schweiz. Das blieb auch so, als Zita die letzte Kaiserin Österreichs wurde. Sie floh in die Schweiz, lebte in verschiedenen Ländern und starb in der Schweiz 70 Jahre nach ihrer Absetzung.
Ihre Geschichte ist die Geschichte einer Vergangenheit, die wiederbelebt werden soll, obwohl sie schon längst vergangen ist. Ihre Geschichte ist die Geschichte der Uneinsichtigkeit, einer Weltfremde sondergleichen.
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