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i giovani fuggono dalla Basilicata

Wellen der Auswanderung gehören zur Geschichte der Basilicata. Immer wieder gab es Phasen der Landflucht. Die Corona-Pandemie könnte eine neue Welle auslösen. Das Problem ist in Italien nicht neu. Viele junge Menschen ziehen vom Land in die Stadt, um eine Arbeit zu finden. Nicht nur Häuser, sondern auch Schulen oder Läden stehen leer. Kirchen und Strassen verfallen. Das Dorf Cinquefrondi in Kalabrien bietet sogar Häuser für einen Euro an. Cinquefrondis Bürgermeister Michele Conia nennt seinen neuen Plan „Operation Schönheit“ und möchte das Stadtbild modernisieren. Dabei ist Cinquefrondi nicht alleine, rund 20 Ortschaften haben ähnliche Vorhaben.

Diese Aktionen ziehen Ausländer an und halten die Jungen nicht von der Auswanderung ab. Abgesehen vom Baugewerbe profitieren nicht viele von diesen Aktionen. Es erstaunt nicht, dass 2019 rund 4'000 gut ausgebildete Lucani nach ihrem Studium die Basilicata verlassen haben. Es gibt keine Arbeitsplätze für sie. Will die Basilicata ihre Jungen halten oder noch besser einen brain drain auslösen und die Jungen nach Lehrjahre in der Ferne zurückholen, braucht es Arbeitsplätze und einen Plan für die Entwicklung der Basilicata. Der ThinkTank Basilicata 2020 arbeitet daran und zeigt Lösungsansätze auf.

Fremde Investoren können natürlich einen wertvollen Beitrag leisten. Nicht nur des Geldes wegen, sondern und insbesondere dank der Wertschätzung, die sie bringen und mit ihrem Umfeld teilen. Eine Wertschöpfungskette baut sich nicht von alleine auf, sie braucht Startkapital. Zahlreiche kleinere Investoren sind dabei nachhaltiger als ein paar wenige Grosse. Die Schweiz mit ihrem Wirtschaftssystem der KMUs ist dank dieser breiten Abstützung besonders krisenresistent. Das könnte für die Basilicata ein Vorbild sein. Damit verbunden ist eine hohe Vernetzung, was auch eine hohe Mobilität voraussetzt. Seit gestern ist die Basilicata jedoch wegen der Corona-Pandemie eine rote Zone, sogar innerhalb der eigenen Gemeinde ist die Mobilität eingeschränkt. Dies ist die Kehrseite der erhöhten Vernetzung und Mobilität. Im Frühjahr hatte die italienische Regierung mit ihren Massnahmen den Süden Italiens noch weitgehend vor der Pandemie geschützt. Heute ist der Süden nicht abgeschottet und zahlt dafür einen hohen Preis, obwohl die Basilicata aus gesundheitspolitischer Sicht sehr gut abschneidet.

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