«Im Nachhinein gesehen, wäre es wohl besser gewesen, wenn die Zentralisierungsstrategie zuerst eine Mitwirkung bei der Bevölkerung hätte durchlaufen müssen», sagt Langenthals Stadtpräsident nach der verlorenen Abstimmung zur Zentralisierung der Kindergärten.
Huttwil hat die Bevölkerung zur Mitwirkung aufgefordert, sowohl zur Schulraumplanung als auch zur Ortsplanung. Die Resultate der Mitwirkungen liegen vor. Wer die trockene Zusammenstellung der Einwohnergemeinde nicht lesen mag, dem sei der Bericht im Unter-Emmentaler empfohlen.
Während der Langenthaler Gemeinderat eine Vision hatte und vergessen hat, die Bevölkerung mitwirken zu lassen, lässt der Huttwiler Gemeinderat die Bevölkerung mitwirken. Ich fand bereits, er nutze das Widerspruchspotential zwischen beide Planungen sehr gut. KIBE Region Huttwil wird in diesem Zusammenhang vom Unter-Emmentaler so zitiert: «Uns ist aufgefallen, dass die Gemeinde ihre eigene Ortsplanung nicht berücksichtigt. Da muss man Schulwege und Transfers zwischen den Standorten und deren Sicherheit planen. Fast alle Wohneinheiten sollen in Nordquartieren entstehen, aber man will aus finanziellen Gründen auf die Option SRO verzichten...»
Ortsunkundigen sei hier erklärt, dass Huttwil durch ein dreifaches Band zweigeteilt wird. Die Schulhäuser sind alle südlich dieser Grenze aus Wasser (Langete), Schiene (Langenthal-Huttwil-Wolhusen) und Strasse (Hauptstrasse 23), die überwiegende Mehrheit der neueren und zukünftigen Bauten nördlich dieser Grenze. Dass Gesundheitszentrum SRO hätte Schulraumpotential und steht nördlich dieser Grenze.
Was dem Huttwiler Gemeinderat fehlt, hatte der Langenthaler Gemeinderat (eine Vision). Was dem Langenthaler Gemeinderat fehlte, hatte der Huttwiler Gemeinderat (den Reflex, die Bevölkerung zur fragen). Vielleicht könnten beide voneinander lernen?
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