Vor ziemlich einem Jahr schrieb ich über die Parallelen und Unterschiede zwischen Huttwil und Pieterlen. Nun erreichen uns aus Pieterlen Nachrichten, welche die Huttwilerinnen und Huttwiler nachdenklich stimmen sollten.
Der Titel tönt dramatisch: Kündigungswelle: Kollabiert die Schule in Pieterlen?
Die Gründe sind ein starkes Bevölkerungswachstum, eine mangelnde Attraktivität aufgrund der peripheren Lage und der tieferen Löhne als im Nachbarkanton sowie eine Schule, die aus allen Nähten platzt.
In den Online-Kommentaren wurden die Zuwanderer sehr schnell als Schuldige benannt. Als ob die Zuwanderer das Bauland eingezont haben, das Bauland verkauft haben, den Gemeinderat und die Bildungskommission gewählt haben, die Kredite für den Ausbau der Schule genehmigt oder abgelehnt haben.
In Pieterlen liegen die Nerven blank, die Stimmung ist angespannt. Böse Worte fallen, die in einer entspannten Lage nicht fallen würden. Die Erwachsenen sind überfordert und die Kinder zahlen den Preis.
Noch ist dies in Huttwil nicht der Fall. Noch. Steht doch im Bericht der Klausur des Gemeinderats 2023: Aufgrund der noch unbekannten Investitionsgrössen im Bildungsbereich wurden die übrigen steuerfinanzierten Investitionen so zurückhaltend wie möglich aufgenommen, allerdings mit dem Ziel, bei den bestehenden Infrastrukturen keinen Substanzverlust zu erzeugen.
Mit anderen Worten: Die Schule sollte ausgebaut werden, die rege Bautätigkeit löst ein Bevölkerungswachstum aus und die mangelnde Attraktivität aufgrund der peripheren Lage und der tieferen Löhne als im Nachbarkanton sind Realität. Pieterlen lässt grüssen.
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