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Eisstadion schliessen?

Die Regionalzeitung «Unter-Emmentaler» befragte Passanten auf Huttwils Strassen, ob das Eisstadion geschlossen werden soll. Diese Frage erweckt den Eindruck, dass die Stimmbürger*innen an der Gemeindeversammlung über diese Entscheidungskompetenz verfügen würden. Die Kompetenz liegt aber einzig und allein bei der Eigentümerin. Diese droht mit der Schliessung, wenn ihre Initiative abgelehnt wird und die Regionalzeitung macht sich zu ihrem Sprachrohr.

 

Die Gemeindeversammlung wird über die Initiative abstimmen, die von der Betreiberin initiiert und erfolgreich eingereicht wurde, und einem Gegenvorschlag des Gemeinderats, der einen finanziellen Beitrag vorsieht, der tiefer ist als der Betrag in der Initiative. Selbstverständlich können die anwesenden Stimmbürger sowohl die Initiative als auch den Gegenvorschlag ablehnen.

 

Die Gemeindeversammlung findet nicht wie üblich in einem Saal mitten im Städtli statt, sondern in Räumlichkeiten der Betreiberin des Eisstadions. Weil dieses ausserhalb der Ortschaft liegt, hat der Gemeinderat beschlossen, den Stimmberechtigten einen Shuttle-Dienst anzubieten.

 

Die Befürworter der Initiative schalten Inserate und hängen Plakate auf, wie wir es diesen Herbst bei den Gemeindewahlen nicht erleben werden. Dieser finanzielle Aufwand zeigt auf, es geht um Geld, um viel Geld. Finanzielle Interessen sind der Treiber der Initiative.

 

Würde ich diese Zeilen über eine Ortschaft in einem Land schreiben, das berühmt ist für sein organisiertes Verbrechen, würden manche hierzulande von «Mafia» sprechen.

 

An diese Menschen richtet sich mein heutiger Beitrag. Wenn DU der Meinung bist, dass die Ereignisse in Huttwil normal sind, dann darfst DU das anderswo nicht kritisieren. Wenn DU findest, solche Ereignisse anderswo seien nicht normal, dann finde sie auch in Huttwil nicht normal.

 

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