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Prestigeobjekte

Solange diese Machtansprüche untereinander gefochten werden, Volk und lokale Wirtschaft nicht tangieren, sind diese Prestigekämpfe für die Schweiz heute und Süditalien damals mehrheitlich bedeutungslos. (Blog vom 20. August 2024)

 

Es blieb in Süditalien nicht dabei und auch in der Schweiz fechten die Weltkonzerne ihre Prestigekämpfe nicht, ohne das Volk und die lokale Wirtschaft zu tangieren. Als die Bourbonen Könige von Neapel und Sizilien wurden, liessen sie die eindrückliche Reggia di Caserta bauen. Alles Bisherige war ihnen nicht gut genug, sie wollten der französischen Königsfamilie ein Signal schicken: was Ihr mit Versailles habt, können wir auch, nein, wir können es besser.

 

Der Wettkampf zwischen Zürich und Basel wer den höchsten Turm der Schweiz hat, ist nichts Anderes. Diese Bauten haben nur einen Zweck: zeigen wer der Grösste ist. Ressourcen werden in diesen Prestigekampf eingesetzt, die bei Weitem der Gesellschaft nicht den Mehrwert bringen, die mit diesen Ressourcen möglich wären.

 

Schlimmer, sie ziehen Ressourcen ab, die anderswo fehlen. Nicht nur finanzielle Ressourcen, sondern auch Fachkräfte und den intellektuellen Fokus der Eliten. Mit der Rettung der UBS und später ihrer Unterstützung bei der Übernahme der Credit Suisse mussten andere Themen hintenanstehen. Themen, die für die lokale Wirtschaft und die Bevölkerung wichtig gewesen wären.

 

In Süditalien damals und in der Schweiz heute dominieren Systeme der Abhängigkeit der Mehrheit. In Süditalien damals in der Schweiz heute ziehen die Dominatoren Ressourcen der Gesellschaft ab, um ihre Machtkämpfe auszufechten.

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